Feuchte Makula: Warum eine trockene Netzhaut so wichtig ist

Bei Netzhauterkrankungen wie der feuchten altersabhängigen Makuladegeneration (nAMD/ feuchte AMD), dem diabetischen Makulaödem (DMÖ) oder einem Makulaödem infolge eines retinalen Venenverschlusses (RVV) kommt es zu Flüssigkeit in und unter der Netzhaut, vor allem im Bereich des schärfsten Sehens, der Makula. Diese Flüssigkeit tritt aus Blutgefäßen in der Netzhaut aus – die Folge: Schwellungen (Ödeme), die das Sehen verschlechtern können. Das Hauptziel der Therapie ist deshalb klar: Die Netzhaut muss trocken werden und bleiben.

Grund für das Austreten der Flüssigkeit sind die Wachstumsfaktoren wie unter anderem Vascular Endothelial Growth Factor (VEGF) und Angiopoietin-2 (Ang-2). Diese Eiweißstoffe (Proteine) kommen zwar auch im gesunden Gewebe vor, werden jedoch bei nAMD, DMÖ und RVV in übermäßiger Menge gebildet. Das Gleichgewicht gerät aus der Balance, was das Wachstum krankhafter und undichter Blutgefäße in der Netzhaut fördert. Spezielle Medikamente (Anti-VEGF) können diese Faktoren hemmen, die Rückbildung der Schwellung fördern und das Sehvermögen schützen.

Die Behandlung erfolgt durch Injektionen direkt ins Auge. Die Abstände können je nach Medikament variieren. Ein entscheidender Faktor für längere Spritzenabstände ist, ob die Netzhaut trocken ist. Ganz allgemein gilt aber: Nur mit einer konsequenten Therapie lässt sich die Sehkraft möglichst lange erhalten.

 

Erschienen am 28.05.2025

Wie genau die Behandlung wirkt und warum die Trocknung so entscheidend ist, erklärt Prof. Dr. Schaub, Fachärztin für Augenheilkunde in unserem neuen Video. Jetzt ansehen!

Inhaltlich geprüft: M-DE-00026239