„Ich habe mich schon mit der Brailletastatur im Büro gesehen“
Eine Netzhauterkrankung verändert vieles – auch im Beruf. Lars lebt mit DMÖ und erzählt von seinem Arbeitsalltag. Außerdem erfahren Sie, wie Sie Ihren Arbeitsplatz bei eingeschränktem Sehvermögen anpassen können – und warum es sich lohnt, frühzeitig aktiv zu werden.

Ob diabetisches Makulaödem (DMÖ), neovaskuläre altersabhängige Makuladegeneration (nAMD/feuchte AMD) oder retinaler Venenverschluss (RVV): Eine Netzhauterkrankung kann viele Lebensbereiche beeinflussen. Gutes Sehen ist im Alltag entscheidend – beim Autofahren, beim Einkaufen, beim Erkennen von Gesichtern oder beim Lesen von Preisschildern, Fahrplänen und Nachrichten auf dem Handy.
“Die Diagnose hat mir Angst gemacht, weil ich dachte, dass ich berufsunfähig werden könnte, wenn ich so gut wie erblinden sollte.”
Lars (40), lebt mit DMÖ
Für Menschen mit DMÖ, nAMD oder RVV können Aufgaben im Job schnell zur Belastung werden: Kleine Schrift, optische Details oder längere Konzentrationsphasen fallen schwer und in handwerklichen Berufen kann eingeschränktes Sehen sogar zur Gefahr werden.
In unserem Social-Media-Post lernen Sie Lars kennen und erfahren, wie er mit DMÖ und seiner Therapie fest im Berufsleben steht.
Lars hat es im Post gezeigt: Eine regelmäßige Anwendung der Therapie kann das Fortschreiten von DMÖ, nAMD und einem Makulaödem infolge eines RVV verlangsamen – und so die Sehschärfe länger erhalten oder gar verbessern.1
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Inklusion am Arbeitsplatz – was ist möglich?
Für viele ist der Arbeitsplatz mehr als nur ein Ort zum Arbeiten – er gibt Struktur, Selbstwertgefühl und soziale Kontakte. Auch mit einer Netzhauterkrankung muss das nicht verloren gehen. Inklusion bedeutet: gemeinsam Lösungen finden, damit alle ihren Beitrag leisten können.
• Bildschirmoptimierung: Passen Sie die Einstellungen Ihres Bildschirms an, z. B. Kontrast, Schriftgröße und Helligkeit. Es gibt auch spezielle Software, die die Lesbarkeit verbessern kann.
• Hilfsmittel nutzen: Sehhilfen wie Lupen, Lesegeräte oder spezielle Brillen können eine große Unterstützung sein. Informieren Sie sich über Ihre Möglichkeiten.
• Arbeitsplatzgestaltung: Eine gute Beleuchtung und die Reduzierung von Blendung können helfen. Auch die Anordnung von Arbeitsmaterialien und die Organisation des Schreibtischs können angepasst werden.
• Regelmäßige Pausen: Kurze Erholungsphasen für die Augen können die Belastung reduzieren.
„Mein Rat ist: Mut zu fassen, Hilfe anzunehmen, sich Rat einzuholen, offen zu sein und nicht aufzugeben bzw. die Zuversicht nicht zu verlieren. Aktiv auf Beratungsstellen und den Arbeitgeber zugehen und mit offenen Karten spielen. Und natürlich konsequent die Therapie durchziehen und auch da nicht nachlässig werden.“
Lars, 40 Jahre, lebt mit DMÖ
So gelingt das Gespräch mit Kolleginnen und Kollegen
Unsichtbare Einschränkungen werden oft unterschätzt – und genau das macht sie im Berufsalltag so herausfordernd. Ein offenes Gespräch kann viel verändern. Damit lassen sich viele Herausforderungen gemeinsam und verständnisvoll lösen.
„Man sieht es mir nicht an – aber ich sehe nicht mehr so gut wie früher."
So könnte ein offener Einstieg in das Gespräch mit Kolleginnen und Kollegen aussehen. Es hilft, Unsicherheiten zu nehmen und Verständnis zu schaffen.
Die eigene Zukunft aktiv gestalten
Wer gut informiert ist und seine Möglichkeiten kennt, kann aktiv bleiben – im Job und im Leben. Eine konsequente Therapie, die passenden Hilfsmittel und der offene Austausch mit Ärztinnen und Ärzten, dem Kollegenkreis oder anderen Betroffenen machen oft den entscheidenden Unterschied.
- https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8904345/
Inhaltlich geprüft: M-DE-00028578